
KUNST IST DIE KARTOGRAPHIE DES SELBST
Denkt man das Leben als Reise, so sind auf den Karten der Kunst die Begegnungen und Erfahrungen verzeichnet, die die Kontinente des Selbst prägen.
THE VENUS PROJECT
Form und Pose der klassischen Aphrodite- und Venusdarstellungen finden sich im kapitalistischen Westen des 20. und 21. Jahrhunderts wieder, in Gestalt der Schaufensterpuppe.
Vom Olymp in den Einkaufstempel verbannt, dient Venus heute als Göttin des Konsums, der Konsumentin, wird sie selbst zur Ware?
Verdammt zur uniformierten, seelenlosen Gleichheit, endlos reproduziert, wandelt sich Venus, endgültig im Alltag angekommen, so zum Symbol für ein System, das auch den Menschen gern als
entindividualisierte Marionette wüsste - gleichförmig, willen- und gedankenlos, einwandfrei funktionierend und selbstlos dem großen Ganzen dienend?
Ist sie ihrer Göttlichkeit beraubt, auf ihre Körperlichkeit reduziert und nur mehr die Darstellung der idealisierten Frauengestalt - doch wer nimmt diese Idealisierung vor, und mit
welchen Konsequenzen?
Wie idealisiert sich der als Frau identifizierte Mensch im 21.Jahrhundert selbst?
In The Venus Project wandelt sich Venus zur Idee der Frau, wird zur Projektionsfläche philosophischer Fragen. Was projiziert „die Gesellschaft“ auf die Frau, was sie selbst?

































